Exit Intend und Scroll Triggered erklärt

Statt den Absprung von Besucher:innen zu riskieren, sollen diese beispielsweise an ihre Produkte im Warenkorb erinnert werden, einen Newsletter abonnieren, Feedback geben oder weitere Informationen anfordern. Ziel ist es, diese auf der Website zu halten bzw. zu einer gewünschten Aktion zu bewegen, bevor sie uns unter Umständen verlassen.

An dieser Stelle kommen Funktionen wie Exit Intent als auch Scroll Triggered ins Spiel. Der Unterschied liegt im Wesentlichen im Zeitpunkt der Auslösung und der dahinterliegenden Nutzerpsychologie.

Ein Exit Intent ist reaktiv und versucht, einen bevorstehenden Abbruch abzuwenden, quasi ein letzter Versuch, Besucher zu überzeugen auf der Website zu bleiben. Scroll Triggered dagegen ist proaktiv im Sinne, dass die Ansprache in dem Moment erfolgt, in dem bereits Engagement gezeigt wurde. Besucher sind nämlich potenziell bereits auf der Suche nach dem nächsten Schritt oder weiterführenden Informationen. Der Vorgang unterbricht somit nicht, sondern bietet eine logische Fortsetzung.

Was sind die Vorteile von Pop-ups?

  1. Hauptvorteil ist eine erhöhte Conversion Rate. Pop-ups können Abbrecher in Leads oder Käufer verwandeln, indem wir im letzten Moment ein unwiderstehliches Angebot (z. B. Rabatt, kostenloses E-Book, Anmeldung zum Newsletter) präsentieren.
  2. Indem wir die Aufmerksamkeit des Nutzers erneut fesseln, kommt es zur Reduzierung der Absprungrate, da wir verhindern, dass ein Besucher die Website ganz verlässt, ohne interagiert zu haben.
  3. Je nach Zielsetzung sind sie exzellent zur Generierung von Leads, um E-Mail-Adressen für Newsletter oder zukünftige Marketingkampagnen zu sammeln.
  4. Man kann nützliche Ressourcen (z. B. Leitfäden, Checklisten, kostenlose Testphasen) anbieten, die einen echten Mehrwert für den Nutzer darstellen und so die Kundenbindung fördern.
  5. Im E-Commerce können sie dazu genutzt werden, Nutzer an ihren vollen Warenkorb zu erinnern und sie zum Kaufabschluss zu motivieren.
  6. Zur Segmentierung der Zielgruppe lassen sich unterschiedliche Pop-ups für verschiedene Nutzersegmente oder Verhaltensweisen anzeigen, um die Relevanz zu erhöhen.

Was sind die Nachteile von Pop-ups?

  1. Wenn schlecht implementiert, können Pop-ups die User Experience stören, da diese als aufdringlich empfunden werden. Das kann zu Frustration führen und das Markenimage negativ beeinflussen.
  2. Paradoxerweise können schlecht gemachte oder zu aggressive Pop-ups zu einer potenziell höheren Absprungrate führen, da Nutzer die Seite sofort verlassen, anstatt sich mit dieser zu beschäftigen.
  3. Viele Nutzer verwenden Ad-Blocker, sodass sie gar nicht erst angezeigt werden. Das hier vorgestellte Modal auf Basis von Bootstrap funktioniert jedoch in aller Regel.
  4. Auf mobilen Geräten ist die Erkennung schwieriger. Pop-ups können hier besonders störend wirken. Google und Co. bestrafen Websites, die aufdringliche Interstitials Ads auf Mobilgeräten verwenden.
  5. Wenn Nutzer ständig mit Pop-ups konfrontiert werden, kann eine gewisse Müdigkeit bzw. Abstumpfung eintreten, die ihre Effektivität auf lange Sicht reduziert.
  6. Wenn das Angebot nicht relevant für den Nutzer ist, wird es ignoriert, erzielt eine deutlich geringere Conversion und ist somit nahezu wirkungslos.

Wie kombiniert man Desktop und Mobilgerät?

Exit Intend und Scoll Triggered können bei korrekter Implementierung und relevanter Botschaft sehr effektiv sein, bergen aber bei Übertreibung das Risiko, als störend empfunden zu werden. Die Kunst liegt darin, den richtigen Inhalt zur richtigen Zeit und am richtigen Ort anzubieten.

Als Beispiel wird in diesem Beitrag die Aufmerksamkeit auf einen Newsletter gelenkt. Für Mobilgeräte nach einer Inaktivität von fünfzehn Sekunden, für Desktops klassisch, wenn die Maus über den eigentlich Inhalt des Browserfensters hinaus bewegt wird.

Wird ein solches Pop-up auf vielen Seiten innerhalb einer Website gesetzt, sollten Besucher damit nicht jedes Mal konfrontiert werden. Im Gegenteil, deren Entscheidung es zu schließen ist zu akzeptieren. Dies geschieht in der Regel mit einem Cookie oder per Session Storage.

Exit Intend und Scroll Triggered:
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Autor: Internet-Marketing Inh.: Frank-M. Nowara
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